#BDZV

Die Ritter von der traurigen Gestalt

von , 24.6.14

Einen Lacherfolg hat Gabor Steingart (Journalist und Geschäftsführer der Verlagsgruppe Handelsblatt) schon erzielt. Seine kampfesmutige Losung, die Schlacht gegen den tyrannischen „Feudalherrn“ Google nicht länger hinauszuschieben, löste viel Häme aus. Steingart, der tapfere Ritter, bemühte ein weiteres Mal jenes Super-Argument, das die Debatte seit Jahren stagnieren lässt: Man dürfe doch seine kostbaren Inhalte nicht einfach verschenken!

Nun möchte unser Don Quixote Ernst machen und mit Hilfe seines treuen Knappen Sancho Panza Sigmar Gabriel den Riesen Google erschlagen.

Zur gleichen Zeit aber trägt es sich zu, dass der Zeitungsverlegerverband Front macht gegen die Einführung des Mindestlohns für die rund 160.000 Zeitungsausträger. Fünf Euro pro Stunde müssen nun wirklich genügen. Bei 8,50 € sieht BDZV-Präsident Helmut Heinen den Untergang des Abendlands heraufdämmern:
 

„Eine flächendeckende Versorgung wie bisher wäre nicht mehr gewährleistet. Die zusätzliche Gesamtbelastung der Verlage würde ca. 225 Millionen Euro pro Jahr betragen …

Die Staatsrechtler Prof. Dr. Degenhardt, Universität Leipzig, und Prof. Dr. Dr. Di Fabio, Universität Bonn und ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht, kommen in ihren Gutachten übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die Einführung des Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro einen unverhältnismäßigen Eingriff in die Pressefreiheit, Art. 5 Grundgesetz, bedeuten würde.“

 
Nun denn, ihr tapferen Ritter, auf in den Kampf! Die Windmühlen erwarten euch schon.
 

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