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Große Koalition beschließt beinharte Sanktionen gegen Russland

von , 16.3.14

Finger weg von der Krim! Das ist der Leitsatz, den der demokratische Westen dem Autokraten Putin wie eine gerade Rechte Vitali Klitschkos entgegen schleudert. In einer kurzfristig anberaumten Sondersitzung des Koalitionsausschusses einigten sich die drei Parteivorsitzenden Merkel, Seehofer und Gabriel jetzt auf empfindliche Strafen für Putins völkerrechtswidriges Verhalten (siehe unten stehenden Katalog). Während die deutsche Exportwirtschaft weiter ängstlich auf Appeasement-Politik setzt, plädieren die wahren Europäer für rigorose Eindämmung und massive Konfrontation.

 

Der beinharte deutsche Sanktions-Katalog:

1. Deutschland kündigt den Gasvertrag mit Russland fristlos und bezieht sein Gas künftig aus dem niedersächsischen Bohrfeld Düste Z 10 bei Barnstorf, Kreis Diepholz.

2. Die Nordstream-Pipeline zwischen Russland und Deutschland wird stillgelegt. Die beiden Rohre bei Lubmin werden mit ausrangierten Abhöranlagen aus den US-Botschaften verstopft.

3. John Kornblum wird Ehrenvorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft.

4. Lothar Matthäus wird strengstens untersagt, als Trainer des Fußballclubs Anschi Machatschkala anzuheuern. Als Kompensation für seinen Verdienstausfall erklärt sich der HSV bereit, Matthäus als Vereins-Retter zu akzeptieren.

5. Den jährlich zur Weihnachtszeit nach Dresden strömenden Russen wird ab sofort kein Christstollen mehr verkauft.

6. Die deutschen Zeitungen streichen die Wörter „Russland“ und „heute“ aus ihrem Wortschatz.

7. Der deutsche Anteil an den EU-Exporten nach Russland (derzeit ca. 35 Prozent) wird schrittweise reduziert und durch höhere Ausfuhren nach Nordamerika im Rahmen des geplanten Freihandelsabkommens TTIP ersetzt. Die USA erklären sich bereit, ihre hohen Standards (= nicht-tarifäre Handelshemmnisse) zu senken und künftig mehr deutsche Politiker, Showmaster, Journalisten und Fußballtrainer zu importieren.

8. Die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten werden angewiesen, Werke russischer Komponisten nur noch nach Mitternacht zu spielen.

9. Der FC Schalke 04 schlägt die Einladung Putins nach Moskau aus. Schalke-Boss Tönnies wird kein Eisbein aus eigener Fleischproduktion als Gastgeschenk übergeben. Der bis 2017 laufende Sponsorenvertrag mit Gazprom wird fristlos gekündigt, der geplante Schweinestall-Ausbau in Russland gestoppt. In Tönnies’ Fleischfabrik Rheda-Wiedenbrück werden künftig nur noch Polen und Ukrainer beschäftigt.

10. Beliebte russische Wodka-Marken wie Beluga, Kauffman, Moskovskaya, Neft, Parliament, Russian Standard, Smirnoff, Stolichnaya, Kerenski, Mordovia, Vastoma, vor allem aber Kalashnikov, werden aus deutschen Supermarktregalen entfernt und durch amerikanisches Budweiser-Bier ersetzt.

11. Die vom Handel mit Russland abhängigen 300 000 deutschen Arbeitsplätze werden sukzessive abgebaut. Durch eine Ergänzung des geplanten Frühverrentungsgesetzes werden alle von dieser Maßnahme Betroffenen, die mehr als 75 Pflichtversicherungsjahre nachweisen können, entschädigt. Die Kosten der Aktion übernimmt der Bundeshaushalt.

12. Der Berliner US-Botschafter John B. Emerson wird am 1. April durch die erfahrene Russland- und EU-Expertin Victoria Nuland ersetzt.

13. Claus Peymann wird die Stücke Anton Tschechows so lange vom Spielplan seines Berliner Ensembles verbannen wie auch nur ein russischer Soldat seine Stiefel auf krimtatarischen Boden setzt. Die Lücken im Spielplan werden von einem Rede-Zyklus der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff über widernatürlich gezeugte Russenkinder geschlossen.

14. Die badische Tunnelbohrfirma Herrenknecht stoppt alle Projekte zur weiteren Untertunnelung russischer Großstädte. Herrenknecht soll sich ganz auf Stuttgart konzentrieren.

15. Die Lieferungen grüner Technologien zur Reduzierung des CO2-Ausstosses werden auf Vorschlag der Grünen-Politikerinnen Rebecca Harms und Marieluise Beck gestoppt. Landtechnik, Saatgut und Zuchttiere, so die Grünen-Expertinnen, könnten ebenso gut an den Vatikanstaat geliefert werden.

16. Ex-Kanzler und Putin-Freund Gerhard Schröder soll die Wiedereinreise nach Deutschland nach seinem nächsten Moskau-Aufenthalt erschwert werden. (Anmerkung der Redaktion: Horst Seehofer bestand zunächst auf einem völligen Wiedereinreiseverbot für Schröder, doch Sigmar Gabriel drohte mit einer vorzeitigen Auflösung der Großen Koalition).

17. Die geplante Freihandelszone EU-Russland wird auf Eis gelegt. Die Präsidenten Hollande und Obama streben stattdessen eine Freihandelszone EU-Westsahara an.

18. Die Lieferung deutscher Überwachungssoftware wird bis auf weiteres in den Iran und Nordkorea umgeleitet.

19. Der Arbeitskreis Rohstoffkooperationen wird aufgelöst. Die benötigten Seltenen Erden werden in Zukunft von US-Senator John McCain (Ex-Jagdbomberpilot) in direkter Mission beschafft.

20. In Baden-Baden dürfen reiche Russen nur noch Immobilien in Schrebergärten erwerben. Edelboutiquen sind angewiesen, russische Kunden zu KiK, H & M oder Woolworth zu schicken.

Mit ihrer Unterschrift unter das 20-Punkte-Sanktions-Programm bekräftigen die drei Parteivorsitzenden ihre Überzeugung, dass die vereinbarten Maßnahmen Russland schon in Kürze dazu veranlassen werden, alle russischen Soldaten hinter den Ural zurückzuziehen und die Krim wieder freizugeben.

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