#Borussia Dortmund

Wie die Champions-League-Erfolge die BVB-Website pushen

von , 28.5.13

Auch wenn es letztlich nicht zum Titelgewinn reichte, hat Borussia Dortmund in dieser Saison international Respekt und Prestige gewonnen, so das einheitliche Credo nach dem Champions-League-Finale. Und tatsächlich lässt sich eines bereits feststellen: Die Website des BVB stellte neue Rekorde auf, vor allem dank des Interesses aus dem Ausland.

Die Website von Borussia Dortmund ist im Gegensatz zu Internetauftritten anderer Bundesligisten bei der IVW geführt*, was einen Blick auf offizielle Klickzahlen des Angebots erlaubt.

Die vergangenen 25 Monate waren eine erfolgreiche Zeit für die Dortmunder. Im April 2011 wurden sie das erste Mal unter Jürgen Klopp Deutscher Meister. Wenige Monate später kehrten sie in die Champions League zurück, wenn auch zunächst nicht sehr erfolgreich.

Es folgte im April 2012 die zweite Meisterschaft und im Mai 2012 der Pokalgewinn. In der Grafik, die die Visits laut IVW auflistet, lassen sich klar die Sommer- und die Winterpausen erkennen. Ausschläge nach oben gibt es hingegen jedes Mal im April und Mai, als die Dortmunder Erfolge feiern durften. Auffällig: Es gibt über die beiden Jahre des nationalen Erfolgs kein konstantes Wachstum bei den Website-Besuchern. Die Saisonhöhepunkte liegen auf einem ähnlichen Niveau, ebenso die spielfreien Zeiten.
 

Visits auf bvb.de insgesamt (Daten: IVW.de, Grafik: Andreas Grieß mit Datawrapper)

Visits auf bvb.de insgesamt (Daten: IVW.de, Grafik: Andreas Grieß mit Datawrapper)

 
Der April 2013 jedoch sticht heraus: Mit über 6,3 Millionen Visits erzielt der BVB hier klare Top-Werte. An der verlorenen Meisterschaft wird es nicht liegen, der Grund wird vielmehr in der Königsklasse zu suchen sein; Anfang April spielte der BVB gegen Malaga, Ende April ging es gegen Real Madrid. In beiden Runden wurde es eng und spannend, aber vor allem spektakulär. Das Netradio, in dem unter anderem Stadionsprecher Norbert Dickel das Spiel kommentierte, bekam großen Andrang – im Fall des Malaga-Rückspiels mit seinem sensationellen Ende in der Nachspielzeit dank des Ausrasters von Norbert Dickel sogar noch im Nachhinein.

Doch die hohen Besucherzahlen gehen nicht allein auf das Netradio zurück. Vielmehr erregte der BVB auch international Aufmerksamkeit: Die Website ist auch auf Japanisch und Englisch verfügbar. Im April, als der BVB die beiden Teams der Primera Division bezwang, hat sich die Zahl der ausländischen Besucher auf bvb.de mehr als verdoppelt: Von rund 470.000 Visits im März stieg der Wert auf über 1,2 Millionen im April.
 

Visits auf bvb.de aus dem Ausland und insgesamt  (Daten: IVW.de, Grafik: Andreas Grieß mit Datawrapper)

Visits auf bvb.de aus dem Ausland und insgesamt (Daten: IVW.de, Grafik: Andreas Grieß mit Datawrapper)

 
Das schlägt sich auch im Anteil der internationalen Website-Besucher nieder. Im April kam fast jeder fünfte Besucher (und auch fast jede fünfte Page Impression) nicht aus Deutschland. Für gewöhnlich liegt der Wert beim BVB knapp über 10 Prozent und ist, seit der Verein wieder in der Champions League spielt, etwas höher als zuvor.
 

Anteil Visits und PI aus dem Ausland auf bvb.de (Daten: IVW.de, Grafik: Andreas Grieß mit Datawrapper)

Anteil Visits und PI aus dem Ausland auf bvb.de (Daten: IVW.de, Grafik: Andreas Grieß mit Datawrapper)

 
Die IVW-Werte für den Final-Monat Mai sind noch nicht bekannt. Allgemein lässt sich aber festhalten: Internationaler Erfolg macht einen Verein zur internationalen Marke. Auch auf Facebook kommen nur knapp 40 Prozent der Fans des Accounts Borussia Dortmund aus Deutschland.

Für die Vereine bedeutet das, dass sie ihre Presse- und Fanarbeit – insbesondere im Web – international aufstellen müssen. Höchste Zeit also für den SC Freiburg, eine englischsprachige Website auf die Beine zu stellen: Der Club spielt nächstes Jahr in der Europa League. Doch derzeit ist seine Website bloß für deutschsprachige Fans zu verstehen.

* Das Angebot von Bayern München wird in der IVW dem T-Online-Angebot hinzugezählt
 
Crosspost von YOUdaz.com
 

 

Zustimmung, Kritik oder Anmerkungen? Kommentare und Diskussionen zu den Beiträgen auf CARTA finden sich auf Twitter und auf Facebook.