#Diskussion

#mefonrw13 · Medienforum NRW: Freitag, 7. Juni

von , 6.6.13

Der zweite Tag: Auf dem Podium, das Carta und Deutschlandradio gemeinsam unterstützen, treffen sich um 11.30 Uhr

Medienforum_NRW1
  • Roger de Weck, Generaldirektor SRG SSR, Bern, der auch die Keynote hält,
  • Lutz Marmor, Vorsitzender, ARD, Hamburg
  • Lorenz Matzat, Journalist und Initiator „Open ARD und ZDF“, Berlin
  • Tim Renner, Autor, Produzent, Berlin,
  • Birgit Wentzien, Chefredakteurin DLF, Köln, und
  • Claudia Tieschky, Süddeutsche Zeitung, als Moderatorin.

 
Livestream aus Saal 1 (zum Stream aus Saal 2 bitte hier entlang » )


 

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk begründet sich aus dem Gedanken, dass eine Demokratie ohne unabhängige, der Allgemeinheit verpflichtete Medien nicht zu gewährleisten ist. Daran ändern auch veränderte technologische Rahmenbedingungen nichts.

An der Frage seiner konkreten Ausgestaltung indes schon. Braucht es zur Erfüllung des Grundversorgungsauftrags einen Jugendkanal? Welche Konsequenzen sind aus der Beitragsdebatte zu ziehen? Müssen die Rundfunkgremien reformiert werden? Die Perspektiven des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem und technologischem Wandel, zwischen den Generationen und ihren Nutzungsgewohnheiten stehen im Mittelpunkt dieses Panels.

Der Begriff “Grundversorgung” wurde 1986 vom Bundesverfassungsgericht im Niedersachsenurteil geprägt und umfasst “die essentiellen Funktionen des Rundfunks für die demokratische Ordnung ebenso wie für das kulturelle Leben in der Bundesrepublik. Darin finden der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine besondere Eigenart ihre Rechtfertigung” (BVerfG, 1986).

27 Jahre später steht die Grundsatzdebatte um die institutionelle Ausgestaltung des Auftrags wieder auf der Tagesordnung. Die Beweggründe hierfür sind zahlreich und vielfältig:

  • Die Umstellung der Gebührenfinanzierung und die daraus entbrannte Beitragsdebatte
  • Die zunehmende Fragmentierung des Massenpublikums und die medienpolitische Auseinandersetzung um die öffentlich-rechtlichen Digitalkanäle (ZDF Kultur, gemeinsamer Jugendkanal, Germany’s Gold)
  • Das Heranwachsen einer neuen Generation von Mediennutzern, die den Rundfunk nicht mehr als das Leitmedium öffentlicher Kommunikation wahrnehmen
  • Drei-Stufen-Tests, Tagesschau-App-Gerichtsstreit, Programmbezug, Presseähnlichkeit, Verweildauer, Depublizierung als medienrechtliche Einschränkungen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk daran hindern, seinen Auftrag auch online zu erfüllen und die bei den Gebührenzahlern zunehmend auf Unverständnis stoßen
  • Der Einkauf von Fußballrechten (Sportschau/Champions League), die Verpflichtung gut bezahlter Moderatoren und die Vereinbarkeit quotenorientierter Programmstrategien mit dem Grundversorgungsauftrag
  • Die demokratische Legitimation der Rundfunkgremien, die immer wieder in Frage gestellt wird

Die aufgezählten Herausforderungen stellen jedoch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Institution der Massenkommunikation nicht in Frage. Sie liefern vielmehr die Grundlage für eine konstruktive Auseinandersetzung mit der zeitgemäßen Interpretation des Grundversorgungsauftrags. Im Panel sollen daher Ideen, Ansätze und Strategien ausgetauscht werden, wie sich die öffentlich-rechtlichen Sender und ihre Angebote an die technologischen und gesellschaftspolitischen Gegebenheiten unserer Zeit anpassen könnten. Innovationsfähigkeit, Transparenzbereitschaft, Qualitätskonzepte, basisdemokratische Aufsicht und Offenheit stehen im Zentrum der Diskussion.

 
Das gesamte Programm gibt es hier und als PDF. Getwittert wird unter dem Hashtag #mefonrw13
 

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