#re:publica 2012

Virtueller Rundgang: re:publica, Tag 3

von , 5.5.12

Mein Highlight um 6:24 Uhr:

 

 

Tag 3 · Freitag, 4. Mai 2012

 

  • Heute ist Crowdsourcing-Tag, und hier gibt es die Tagestipps von Markus Beckedahl.
  • Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda und einer der Stargäste, spricht über Netzfreiheit. Und sagt: “Macht Euch um ACTA keine Sorgen mehr“. Immerhin. Jetzt liegt das Gummigesetz CISPA auf dem Tisch, auf das die EU keinen Einfluss hat.
  • Als nächstes kommt Hands on: Open-Content-Lizenzen mit Till Kreutzer und Matthias Spielkamp, beide Fachleute für Urheberrecht. Till ist ‘schuld’, dass ich mich in der letzten Zeit da reingekniet hab (aber das ist eine andere Geschichte). Die Zwei erklären, wie sich Creative Commons und andere Lizenzen in der Praxis einsetzen lassen.
  • Anschliessend hört es sich irgendwie nach Punk an: Copyriots! Über den Kampf der Kulturen sprechen Johnny Haeusler, Conrad Fritzsch, Konrad von Löhneysen, Roxanne de Bastion, Hans Hafner und ein GEMA-Vertreter und fragen: Wie können Gesetze aus der Zeit von Bildschirmtext und Fernschreiber an die digitale Gegenwart angepasst werden? Woher kommt künftig das Geld für Kunst? Spannend und toll besetzt. — Ach. Johnny twittert:

     

    GEMA hat ihre Teilnahme am Panel zum Urheberrecht (11:15, Stage 2) leider abgesagt. Da haben wir als Ersatz @mspro eingeladen. #rp12 #fb

     

  • Heute bin ich zum ersten Mal mit dem Zeitplan unglücklich. Ebenfalls um 11:15 Uhr beginnt nämlich The EU approach to Cybersecurity mit den Netzaktivisten Ralf Bendrath und Florian Walther. Ralf arbeitet zudem mit Jan Philipp Albrecht zusammen und ist daher ganz nah am EU-Parlament dran.
  • Auch der schon erwähnte Vortrag Mächtiger als Merkel: Wie Brettspielentwickler Gesetze machen (würden) von Marcel-André Casasola Merkle geht um 11:15 los. Hoffentlich gibt’s darüber nachträglich mehr.
  • Helga Hansen macht einen Workshop über Aktivismus: How to make your activist space a safe space, zu dessen Gunsten ich auf Jacob Appelbaum verzichte. Jacob kann ich später sehen oder nachlesen.
  • Weiter geht es mit Stefan Plöchinger, Lorenz Matzat und Pieter Colpaert, die über die Entstehung des Open Data-Vorzeigeprojekts Zugmonitor berichten. Das gibt es sicher zum Nach-Sehen, also gebe ich meinen Datenschützergelüsten nach und entscheide mich für
  • Was das Netz über einen Netizen weiß mit Marcus Lindemann. Von ihm stammt der “Fallrückzieher“, ein Experiment, ohne Kenntnis der Person ausschließlich aus gesammelten Netzdaten ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen.
  • Eigentlich könnte ich jetzt den @RegSprecher anstaunen gehen, aber nee, lass mal, zumal seine Ansichten einigermaßen bekannt sind (oder hab ich was verpasst?). Dass Frau Merkel gerne simst und Schäuble Sudoku gut findet, wissen wir auch schon. Hinterher heisst es, Seibert habe mit seinem Charme den vollen Saal bezaubert, abrakadabra. Na ja. Immerhin findet die gehörlose @EinAugenschmaus:

     

    Ich mag das Mundbild von @RegSprecher. Bei ihm kann ich prima ablesen. Er ist da also #barrierefrei. ;-) #rp12

     

  • Da ist Urpirat Rick Falkvinges Working swarm-wise schon interessanter. Ganz passend, denn gerade heute testen deutsche Piraten zum ersten Mal, wie man einen Parteitag nur über das Netz abhalten kann.
  • Zeitgleich gibt es bei Martin Spindler The Revolution Around The Corner – How The Internet Of Things Will Change Everything, Again. Hoffentlich erklärt er noch mal nachdrücklich, dass die Metapher von den denkenden Kühlschränken abgegriffen und als Faktum Unfug ist.
  • Nach einem sehr kurzen Päuschen geht es mit @mspro und Infrastruktur und Kontrolle – Plattformneutralität als Politik emergenter Strukturen weiter. Ich muss Michaels Ansichten nicht teilen, habe aber großen Respekt davor, wie reflektiert und konsequent er sie vertritt.
  • Gleich anschließend spricht Bernhard Pörksen in Der entfesselte Skandal über das Ende der Kontrolle im digitalen Zeitalter. Ich traue ihm da deutlich mehr Substanz zu, als Roland Tichys wahnsinnig witziges Stück kürzlich hatte. Ha, ha, ha.
  • Blöderweise überschneidet sich der Pörksen-Vortrag mit Kathrin Passigs Standardsituatio­nen der Technologie­begeisterung. Sie hält mir immer wieder den Spiegel vor und zwingt mich, über das eigene Verhalten nachzudenken. @moeffju zitiert:

     

    „Durch Technik verändert sich überhaupt nichts von allein, weder zum Schlechten noch zum Guten.“ -@kathrinpassig @ #rp12 #rp12stage1

     

  • Und das war’s – die re:publica-Organisatoren sagen Danke und werden wahrscheinlich jetzt erst mal drei bis fünf Tage schlafen. Es sei ihnen von Herzen gegönnt – sie haben sich verdammt weit aus dem Fenster gehängt und eine tolle Sache auf die Beine gestellt.
  •  

    Tschüs, re:publica, bis zum nächsten Jahr! War schön.
    Auch, wenn ich gar nicht wirklich da war —

 

 

  • – und dann war da noch (ab 19:00 Uhr) die #Tassebier! Die Blogrebellen regeln das:

     

    wegen heute Abend: Wir machen das mit den Beats und den Bässen, ihr macht das mit dem Tanzen. Wissta Bescheid. #rp12 #tassebier

 

  • Hier und im Archiv werden in den nächsten Tagen (und Wochen) immer mehr Bilder und Videos eintrudeln. Die Session-Videos von den Bühnen 1 — 5 will @republica nächste Woche einstellen.
  • Es gab auch ein Piratenpad, auf dem von Freiwilligen Aufnahmen der anderen Slots koordiniert wurden, da können wir uns auf eine fette Ausbeute freuen.
  • Ein erstes Fazit hat Thomas Knüwer, das ich von außen mal so unterschreibe.

 

Zustimmung, Kritik oder Anmerkungen? Kommentare und Diskussionen zu den Beiträgen auf CARTA finden sich auf Twitter und auf Facebook.