#Berlusconi

Aufstand gegen die Eierköpfe?

von , 24.2.11

Breuer schreibt mit Bezug zu Silvio Berlusconi und Sarah Palin:

„Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob es gesellschaftliche Klassen gibt. Zu den nahezu universellen Grundsätzen der westlichen Kultur gehört die Überzeugung, dass es sie nicht geben darf. Unsere Kultur ist in weiten Bereichen anti-elitär und anti-intellektuell. Wer das nicht kapiert, wird öffentlich nur schwer reüssieren können. Die Angriffe von Berufsintellektuellen machen zu Guttenberg deshalb nur stärker. Denn die haben ‚die Menschen da draußen’ eh gefressen. Wer seine Intelligenz oder seine Bildung, seinen moralischen Anspruch oder auch nur die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung raushängen lässt, macht sich in weiten Kreisen des Volkes schnell unbeliebt.“

„So ist der moderne, populistische Politiker kein Vorbild mehr, dem es nachzueifern gilt, sondern die Bestätigung, dass man so, wie man ist … OK ist! Und das macht beliebt, nicht nur in Deutschland.“

Ist diese Einschätzung zutreffend oder handelt es sich angesichts der offensichtlichen Klassen-Zugehörigkeit von Palin, Berlusconi und Guttenberg um eine naive Fehleinschätzung? Ist die Inszenierung des Anti-Intellektualismus eine bewusste politische Strategie (ausgedacht von Spin-Doctors) oder kommt sie „von Herzen“?

Und welche Rolle spielen die Medien? Entspricht der mediale Guttenberg-Overkill den Interessen der Zuschauer und Leser oder erleben wir gerade einen verdeckten Aufstand des (in Bedrängnis geratenen) Boulevardjournalismus gegen die Eierköpfe von FAZ, ZEIT und SZ?

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