#Crowdfunding

Tino Kreßner: “Startnext ist ein Instrument zur Mitgestaltung der Kulturlandschaft”

von , 22.10.10

Startnext bezeichnet sich selbst als “die erste Crowdfunding-Plattform für Künstler und Kreative in Deutschland”. Wer sich fragt, was die Grundidee dabei ist, schaut sich das US-Vorbild Kickstarter an: Es geht um die Vorfinanzierung von Kulturprojekten durch Nutzerbeiträge – basierend auf einem System von ‘kleinen Dankeschöns’. Mehr zu der Idee hat Ben Schwan hier aufgeschrieben – und Startnext hier selbst.

Aus Dresden kommt nun der Versuch, dem Kickstarter-Ansatz eine spezifisch deutsche Ausprägung gegenüberzustellen: Stärker auch staatliche Kulturfördermechanismen einbindend, stärker Vereine einbindend, stärker auf Kultursponsoring und ‘branded entertainment’ setzend. Hinter dem Projekt stehen der IT-Unternehmer Denis Bartelt und der Filmproduzent Tino Kreßner.

Ziel von Startnext sei, so Kreßner im Carta-Interview, dass die Bürger stärker selbst ihre eigene Kulturlandschaft mitgestalten. Eine entsprechende Spendenbereitschaft habe es in der Vergangenheit nicht gegeben, weil ein derartiges Instrument gefehlt habe.

Über das Netz hätten die Künstler schon heute Kanäle, um die Promotion und Distribution ihrer Projekte vollständig selbst zu übernehmen. Startnext solle nun, so Kreßner, einen Mechanismus bieten, auch die Finanzierung über das Netz zu organisieren. Dabei wende sich die Plattform gerade in der Anfangsphase an Künstler, die bereits eine gewisse Zahl an Fans mobilisieren könnten.

Finanzieren soll sich Startnext durch Transaktionsgebühren in Höhe von knapp zehn Prozent sowie durch Sponsoring-Kooperationen mit Unternehmen. Kreßner hofft, dass die Community rund um die Plattform in absehbarer Zeit die Zahl von 100.000 Nutzern erreichen könnte.

Hier das Interview mit Tino Kreßner (5 Minuten, Ton leider nicht immer ganz optimal), geführt auf der Frankfurter Buchmesse:

(vimeo, youtube)

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