Telekom: Eine umfassende Netzneutralität ist “nicht im Interesse der Allgemeinheit”
Die Deutsche Telekom bezieht Stellung zur Netzneutralität: Eine strikte Gleichbehandlung sämtlicher Datenpakete sei nicht im Interesse der Allgemeinheit und der Endnutzer. Stattdessen solle die Netzneutralität nur innerhalb von Angebotssegmenten und Qualitätsklassen gelten. Zu diesem Ansatz passen auch die "managed services", die Google und Verizon heute vorgeschlagen haben.
In der vergangenen Woche gab es bekanntlich ein vernehmbares Raunen in Sachen „Netzneutralität“. Die New York Times hatte von Gesprächen berichtet, wonach Google besonders schnelle Datenleitungen beim US-Netzbetreiber Verizon anmieten oder kaufen könnte. Google und Verizon dementierten zwar die vermeldeten Pläne, nicht aber eine geplante Zusammenarbeit.
Die zugleich bekannt gewordene Definition Eric Schmidts der Netzneutralität weist dabei den Weg, den die Kooperation der beiden Konzerne nehmen könnte: Demnach wäre es in Ordnung und mit der Netzneutralität vereinbar, wenn Verizon bestimmte Datenarten bevorzugen, dabei aber alle Anbieter gleich behandeln würde. Netzbetreiber könnten beispielsweise Videostreams priorisieren, müsste aber alle Streaming-Anbieter gleich behandeln.
Update: Google und Verizon setzen sich im Rahmen von „managed services“ für eine Priorisierung von Datendiensten außerhalb des „öffentlichen Internets“ und im mobilen Internet ein (WaPo,Wired, HuffPo, NetzPo).

Blank: "Eine strikte Gleichbehandlung sämtlicher Datenpakete kann nicht im Interesse der Allgemeinheit und der Endnutzer sein." (Foto: Deutsche Telekom AG)
Auch hierzulande wird die Entwicklung sehr genau beobachtet. Netzneutralität ist ein Kernthema der Internetenquete-Kommission und in der vergangenen Wochen stand die Presserklärungsmaschinerie vernehmbar kurz vor der Aktivierung – bis Google gerade noch rechtzeitig dementierte.
Von der Deutschen Telekom gab es in den letzten Monaten nur einen Halbsatz zur Netzneutralität. Telekom-Chef René Obermann hatte gegenüber dem Manager Magazin gesagt, eine höhere Übertragungsqualität von Musik- und Videodiensten solle „auch differenziert bepreist werden“. Die Telekom diskutiere dies bereits mit Google und anderen. Bereits diese Andeutungen sorgen für eine Protestwelle auf Twitter und in Blogs.
Carta hat daher im Zuge der US-Ereignisse die Deutsche Telekom noch einmal um ein Statement zur Netzneutralität gebeten – und eine sehr instruktive Antwort von ihrem Sprecher Philipp Blank erhalten.
Auch die Deutsche Telekom denkt demnach in den Bahnen der Eric-Schmidt-Definition von Netzneutralität: Neutral und diskriminierungsfrei sollten nur „die Daten aller Anbieter aus einem Segment“ behandelt werden, so Blank. Die Telekom spreche sich für die Gleichbehandlung der Anbieter „innerhalb von Qualitätsklassen“ aus. Die Anbieter von Streaming-Videos würden demnach gleich behandelt, der Zugang zu garantiert ruckelfreien Videos könnte aber den Nutzern als gesonderte Tarifoption angeboten werden.
Zugleich erklärt die Telekom, dass eine streng verstandene Netzneutralität – im Sinne einer strikten Gleichbehandlung sämtlicher Datenpakete – „nicht im Interesse der Allgemeinheit und der Endnutzer“ sei:
„Im Interesse der Nutzer ist nicht allein der diskriminierungsfreie Zugang zu Informationen und Anbietern, sondern auch das reibungslose Funktionieren von Anwendungen und effizient eingesetzte Netzressourcen, die letztlich zu niedrigen Zugangspreisen beitragen.“
Die Telekom fordert vielmehr „eine intelligente Steuerung des Internetverkehrs über Qualitätsklassen“. Es sei ein schützenswertes volkswirtschaftliches Prinzip, dass Anbieter für unterschiedliche Qualitäten auch unterschiedliche Preise verlangen könnten. Dies habe sich im Internet, beispielsweise bei E-Mail-Diensten, längst durchgesetzt.
Zugleich macht die Telekom deutlich, dass sie bei der „konkreten Ausgestaltung“ möglicher Datentransportklassen noch ganz am Anfang stehe.
Die Deutsche Telekom, mit über 10 Mio. DSL-Anschlüssen größter Anbieter hierzulande, bezieht damit sehr deutlich Stellung, wonach die Netzneutralität innerhalb von Angebotssegmenten und Qualitätsklassen gelten soll – nicht aber global auf den gesamten Datenverkehr bezogen werden soll. Eine umfassende Gleichbehandlung aller Datenpakete sei, so der Telekommunikationskonzern, nicht im Interesse der Allgemeinheit, der Angebotsqualität und einer effizienten Nutzung der Netzwerkressourcen.
Die Erklärung von Philipp Blank, Pressesprecher der Deutschen Telekom AG, gegenüber Carta in voller Länge:
„Wir beobachten die Diskussionen in den USA mit großem Interesse. Aufgrund des erheblich ansteigenden Datenverkehrs braucht das Internet eine intelligente Steuerung, um die Qualität des Informationstransports und der Anwendungen sicherzustellen.
Eine strikte Gleichbehandlung sämtlicher Datenpakete kann nicht im Interesse der Allgemeinheit und der Endnutzer sein. Bei einer solchen Gleichbehandlung würde die Qualität von Diensten wie Videokonferenzen oder Telemedizin erheblich eingeschränkt. Im Interesse der Nutzer ist nicht allein der diskriminierungsfreie Zugang zu Informationen und Anbietern, sondern auch das reibungslose Funktionieren von Anwendungen und effizient eingesetzte Netzressourcen, die letztlich zu niedrigen Zugangspreisen beitragen.
Daher gilt es, innovatives Netzwerkmanagment und unterschiedliche Qualitätsklassen zu ermöglichen. Dabei muss aber ein diskriminierungsfreier Zugang innerhalb von Qualitätsklassen sichergestellt werden: Die Daten aller Anbieter aus einem Segment sind selbstverständlich gleich zu behandeln. Hier darf nicht diskriminiert werden.
Dass unterschiedliche Qualitäten auch unterschiedliche Preise haben, ist im Internet längst etabliert: So bieten beispielsweise Anbieter von E-Mail-Diensten oder sozialen Netzwerken wie Xing neben einer kostenlosen Version auch kostenpflichtige Angebote an, die etwa keine Werbung oder zusätzliche Suchfunktionen umfassen. Es ist ein volkswirtschaftlich wichtiges Grundprinzip, dass Anbieter unterschiedliche Qualitäten auch zu unterschiedlichen Preisen anbieten können. Bei der konkreten Ausgestaltung möglicher Qualitätsklassen für den Datentransport stehen wir aber noch ganz am Anfang.
Klar ist hingegen schon jetzt: Wir brauchen eine intelligente Steuerung des Internetverkehrs über Qualitätsklassen.“
31 Kommentare
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Netzneutralität hat es nie gegeben. Schon immer haben Tier1-Provider ihre eigenen Pakete bevorzugt mit anderen Allianzen gebildet und über Ausgleichszahlen verhandelt. Das ist schon zu NSFnet-Zeiten so gewesen und selbst das Arpanet konnte bestimmte Pakete bevorzugen.
Neu an der Debatte sind zwei Dinge. Mit Google hat es erstmals ein nicht Tier1/2 und sogar ein Nicht-Provider in eine Vereinbarung mit einem Tier1 geschaff hat und das (Nicht-) Ergebnis ist öffentlich präsentiert worden. Bisher waren die Verträge, die die Provider aushandelten sehr geheim und Tier1 Provider sprachen bislang in dieser Eigenschaft mit End-ISPs höchstens wie der Pfarrer von der Kanzel. Tatsächlich steht nichts neues in dem Vertragsentwurfentwurf, er bleibt sogar hinter den mir bekannten Providerverträgen und Paket-Clearing-Vereinbarungen zurück.
Ich weiß also nicht ob die Streetview-Einführung den an institutionelle Investoren gerichteten Verizon-Deal vernebeln soll oder andersrum.
@Robin Meyer-Lucht
Sicher dürfen sich auch Unternehmen an der Diskussion beteiligen. Die Telekom tut das aber ganz offensichtlich nicht, denn sie hält die Diskussion bereits für erledigt. Sonst würde sie nicht Tatsachenbehauptungen aufstellen darüber, was im Interesse der Allgemeinheit ist.
Ich stelle mich auch nicht hin und erkläre, wie das Gesundheitswesen aussehen muss – und mein oberster Chef tut das auch nicht. Wir erklären allenfalls, wo wir die Schwächen des gegenwärtigen Systems sehen, welchen Eindruck wir haben, wohin die Reise gerade geht und was wir glauben, wohin die Reise gehen sollte. Als jemand, der mit Gesundheitsprodukten Geld verdient, wäre es aber reichlich dreist, so zu tun als könnten wir frei darüber befinden, was im Interesse der Allgemeinheit ist. Im gesundheitswissenschaftliche Bereich schaut man den Leuten sehr genau auf die Finger, inwieweit sie einem Interessenskonflikt unterliegen.
Die Telekom kann ihre Argumente einbringen – über das Interesse der Allgemeinheit BEFINDEN darf sie nicht – denn Unternehmen dürfen zwar ihre Meinung als Unternehmen äussern, wählen dürfen sie aber als Unternehmen nicht, sondern lediglich die wahlberechtigten Einzelpersonen.
#28: Die Franzosen waren früh dabei mit liberté, égalité, fraternité. Das jeweilige Staatengebiet war nie ‚neutral‘. Wir haben Freiheits- und Gleichheitssätze im Grundgesetz. Bis heute klappt es nicht mit der ‚Neutralität‘. Ohne die Festschreibung von Grundsätzen stünden wir Europäer wahrscheinlich noch schlechter da.
Energieversorger haben einen Kontrahierungszwang. In ländlichen Gegenden muss man sich dennoch teilweise einen Gastank einbuddeln lassen oder auf was Alternatives umsteigen.
Selbst bei Festschreibung der Netzneutralität ins Gesetz wird es Neutralität, Freiheit, Gleichheit im ‚Raum Internet‘ wahrscheinlich nie vollständig geben. Wenn eine Normierung unterlassen werden würde, überlassen wir den Wirtschaftsmonopolisten u.a. das Feld, welches sie bereits ‚besetzt‘ und indirekt reguliert haben.
Das Internet ist nicht homogen, sondern ein Netz von Netzen. Jeder der Unternetze verwendet eigene Technologie, um intern Verkehr weiterzuleiten. Jeder Betreiber entscheidet außerdem autonom, mit welchen anderen Betreibern er Daten austauschen möchte – oder auch nicht.
Insofern war das Netz nie neutral, sondern diskriminierte letztlich immer nach der wirtschaftliche Potenz, freundschaftlichen Beziehungen, firmenpolitischem Kalkül der Betreiber von Subnetzen.
Peering wird ja üblicherweise nicht mit dem Ziel demokratischer Datenverarbeitung durchgeführt, sondern mit dem Interesse, die technische oder wirtschaftliche Effizienz zu optimieren.
Selbst wenn ein Staat Neutralität vorschreiben würde, was volkswirtschaftlich sehr fragwürdig erscheint, würde dies nicht wirken können: Ein Kunde bei einem Dorf-ISP wird typischerweise immer schlechter bedient als ein Kunde in einer Stadt.
@Leser @Robin
Souveränität(sverlust) ist ein gutes Stichwort. Das Verlieren einer (potentiell möglichen) Souveränität ist für viele Engagierte im Netzneutralitätsdiskurs ein wichtiger Motivator, glaube ich. Wie so vieles im Leben, hat man sich über die Jahre mit der praktischen Variabilität des Services im Netzwerkmanagement arrangiert, man vertraute den Providern in ihrem Bemühen datenpaket-neutral ihre Dienste anzubieten und akzeptierte, dass es wohl ab und an aufgrund von „praktischen Problemen im Serverraum“ Einschränkungen gab.
Diese waren aber nie eine Grundlage für ein Preismodell oder gar einfach ein Web mit verschiedenen „Qualitätsklassen“(welch einen Euphemismus hat die Marketing-Abteilung der Telekom da wieder erschaffen) von Datenpaketen.
Und wie sensibel die mittlerweile große online-affine Nutzerschaft reagiert, haben wir an den Bsp. vodafone/t-mobile/skype, comcast und AT&T gesehen.
Ich glaube, wie Robin, auch nicht, dass ein akuter Souvernitätverlust droht, aber die Provider bereiten aktuell den Boden, um diesen Souvernitätsverlust einer zukünftig steigenden Anzahl von aktiven Nutzern „verkaufen“ zu können. Die aktuell laufenden Bemühungen im Öffentlichen Diskurs zeigen in die falsche Richtung. „Nachtigall, ich hör‘ dir trapsen“, denkt der aufmerksame Nutzer.
Die Chancen für eine wirklich freie Wirtschaft und eine wirklich freie Zivilgesellschaft durch Einsatz eines offenen Webs sind noch lange nicht ausgeschöpft. Nur weil diese positive Entwicklung alte Geschäftsmodelle bedroht, kann sie nicht auf der Schlachtbank eines ebenso überkommenen Modells des Kapitalismus des 20. Jahrhunderts geopfert werden.
Souveränität ist etwas, in dem der Bürger nach über 20 Jahren Neoliberalismus nicht mehr geübt ist. Das Web kann ein Werkzeug sein, um die Strukturen des gemeinsamen Lebens und Wirtschaftens solidarischer, transparenter und innovativer zu Gestalten. Ein im Kern datenart-neutrales Web geprägt vom ursprünglicher end-to-end-Prinzip ist ein Garant dafür.
Und ja, Robin, wenn dieses Web bedroht wird, ist die Einbindung des Staates als aktuell anerkannter Garant gesellschaftlicher Grundvereinbarungen in den Entscheidungsprozeß zu inkludieren. It is like it is.
Wenn Internet als ‚Raum‘ verstanden werden würde, kann es nicht schaden, wenn der Staat diesen als ‚freien Raum‘ regelt. Das wäre kein staatlicher Eingriff, im Gegenteil. http://www.uni-muenster.de/PeaCon/conspiracy/firmage/Cyber.htm
( http://carta.info/25753/rp10-ohne-netzneutralitaet-ist-alles-nichts/#comment-12374 )
@Leser: In der Tat ist zu fragen, wieso Leute, die sich sonst für eine möglichst große Staatsfreiheit des Internets einsetzen, bei der Netzneutralität eine staatliche Durchsetzung fordern.
Dass die Telkos nicht einzelne Anbieter diskriminieren dürfen, ist wettbewerbs- und verfassungsrechtlich eigentlich ohnehin klar. Der Staat greift also bereits erheblich ins Netzgeschehen ein – und eine dosierte Regulierung ist hier natürlich auch Teil unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.
Zitat Telekom:
„Es ist ein volkswirtschaftlich wichtiges Grundprinzip, dass Anbieter unterschiedliche Qualitäten auch zu unterschiedlichen Preisen anbieten können.“
So wenig ich ehemalige Staatsunternehmen mag, aber hier muß ich der Telekom in vollem Umfang Recht geben.
Es gibt im Internet und insbesondere bei den Carriern und Providern kein Monopol (was in einer freien Marktwirtschaft nahezu niemals vorkommen kann). In der Marktwirtschaft regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Der Staat muß hier die Hände aus dem Spiel lassen.
Nur aufgrund der Tatsache, daß der Staat sich bisher weitestgehend aus dem Internet herausgehalten hat, ist es zu dem Erfolg geworden, das es heute ist. Jede staatliche Einflußnahme, die auf eine Regulierung von frei im Markt konkurrierenden unternehmen hinausläuft führt zwangsläufig zu einem schlechten Ergebnis.
Also:
Politiker -> haltet euch aus meinem leben und aus meiner freien wirtschaftlichen Entscheidung heraus!!!
@Jens Best, 8: ich hätte auch die Zeitverschwendungsseite youtube nennen können. Ich brauche kein Bewegtbild im Netz und fände es tatsächlich besser, wenn das Netz wie bisher eine Textmedium bliebe. Wer das Internet als Ersatz-TV nutzen will, darf ruhig mehr bezahlen, weil er im Schnitt das Netz mehr strapaziert. Das ist meine reine Nutzersicht. Ich gebe allerdings sofort zu, dass mir alle anderen Implikationen, die auf einer Aufhebung der Netzneutralität beruhen, nicht klar sind. Von daher weiß ich nicht, wie hoch der „Preis“ wäre für diese aus meiner Nutzersicht vorteilhafte Regelung.
@RML, 12: 1000er-DSL hatte ich recht lange. Der Witz ist, dass es kaum noch angeboten wird und Flatrates mit egal welchem Tempo inzwischen billiger sind als Telekomanschluss plus 1000er-DSL. Hier wäre allerdings auch mal ernsthaft zu fragen, was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Preisgestaltung mit verschiedenen Geschwindigkeitsstufen und einer mit verschiedenen „Paketstufen“? Ist das am Ende nur Augenwischerei?
@Jens Best:
Klar ist der Zwang zur Wahl nicht naturgegeben, aber immer (auch in Japan) physikalische Realität. Der Tag hat 24 Stunden, es stehen durch den Netz-Zugänge physikalisch-limitierte Bandbreiten zur Verfügung (wie hoch diese auch immer sind), das ergibt zwangsläufig einen Maximal-Traffic pro Anbindung – für was auch immer.
Das Problem scheint mir zu sein, dass es Spitzenzeiten der Datendurchsatz leidet. Was wir benötigen ist keine Qualitätsselektion, sondern eine Bandbreiten- bzw. Trafficgarantie, die nicht nur auf dem Papier theoretisch gewährleistet wird, sondern praktisch zu jederzeit. Auch wenn das bedeutet, dass es pauschal teurer wird oder verfügbare (theoretische) „Flatrates“ konsequent nach realen Volumentarifen abgerechnet werden. Was von „Qualität“ und wichtig ist und was nicht, sollte flexibel im Einzelfall vom Nutzer entschieden werden, und nicht pauschal von Providern vorgegeben werden.
Sind Emails wichtig? Grundsätzlich schon, manchmal besonders, und manchmal überhauptnicht (Spam). Sind Streams wichtig? Grundsätzlich schon, manchmal besonders, und manchmal überhauptnicht. Sind Web-Seiten wichtig? Grundsätzlich schon, manche besonders, und manche überhauptnicht.
Diese „Diskussion“ führt zu nichts anderem als zu technischen Möglichkeiten, digitale Inhalte zu kontrollieren (was übrigens das Hauptproblem der regierenden Klasse auf dem gesamten Planeten ist, sowohl im Iran als auch in den USA oder in Deutschland). Die reale Frage ist dabei nur, wer, wo und wie kontrolliert und steuert, und das gilt es zu verhindern. Daher ist die Diskussion darüber als solche grundsätzlich abzulehnen und stattdessen nach demokratischen und flexiblen Ansätzen zu suchen, wie beispielsweise eine teurere Traffic/Bandbreiten-Garantie auf der einen, und eine kostengünstige Traffic/Bandbreiten-Limitierung auf der anderen Seite.
@Bernd
Die Bekämpfung von Spam, einem der widerlichsten Kommunikationsverbrechen des Web (und das meine ich ernst), muss natürlich ein operativer Rahmen geschaffen werden. Dies sehe ich als einer der grundlegenden Support-Aufgaben der Provider, in denen sie auch unterstützt werden müssen.
Die wesentlichen Aspekte der Netzneutralität-Diskussion, wie sie gerade geführt wird, ist davon unabhängig.
Streamingdienste? Settopboxen? TV? :) Ich denke nach all den Jahren, in denen über Konvergenz der Medien geredet wurde, wird diese endlich realer. Die lächerliche Debatte zwischen den ÖRs und den Verlegern über was „Rundfunk“ und was „Presseähnlich“ im Web ist, kann z.B. nur als vorgestrig bezeichnet werden.
Tatsache ist, dass im Medium Internet alle medialen Kommunikationsformen zusammenwachsen. Das wird viele Geschäftsmodelle aus der Zeit vor der Konvergenz vernichten und weitere Infrastruktur-Massnahmen benötigen. Will da jetzt nicht zu weit abschweifen, aber ich sehe darin eine gemischt gesellschaftlich/wirtschaftliche Aufgabe, die einer demokratisch legitimierten Zielfindung bedarf.
Welches „es muss“ meinst du, für das ich das „warum“ noch liefern sollte?
@HansDampf
„Dann muss man sich halt überlegen, ob man lieber einen Film streamt oder lieber p2p nutzt oder stattdessen mehr im Internet surft.“
Dieser Zwang zur Wahl ist nicht naturgegeben. Wer z.B. schon mal die Netze in Japan benutzt hat (up- und downstream) wird sich in Deutschland vorkommen wie auf einer Schnecken-Rennbahn. Andere Länder, andere Kabel in der Erde, schon klar.
Die in Deutschland wirtschaftlich erzeugte Realität muss aber nicht das gesellschaftliche Optimum darstellen. Ich gehe an dieser Stelle von einem zu erreichenden Idealzustand aus, in dem sich die Nutzungsmöglichkeiten des Web noch besser entfalten können.
Das muss wirtschaftliches und gesellschaftliches Ziel sein in der Webentwicklung. Wer auf halber Strecke anfängt, Teile des Konvois nach hinten fallen zu lassen, weil es plötzlich kein Geld mehr bringt, wird der massiv wachsenden infrastrukturellen Bedeutung des Webs nicht gerecht.
Ich rede nicht von TV, ich rede von Streaming Angeboten. Ansonsten: wenn du jetzt noch zu deinem „es muss“ ein „warum“ dazuschreibst kommen wir vermutlich weiter. Ich kann dir ja prinzipiell zustimmen, ich wüsste nur nicht wieso ich meinen Provider verbieten soll z.b. Greylisting anhand von RBLs zu machen (systematische diskriminierung ist das allemal).
Gruss
Bernd
@ Bernd
Der TV-Vergleich hinkt, da es sich ja hier nur um eine „Datenart“ handelt. Insgesamt ist es immer ein wenig holperig, Entwicklungen im Web mit Vergleichen aus TV- oder Auto-Realität zu kommen (auch wenn es so verlockend ist)
Der Zugang zum Web ist etwas anderes als die Sicherstellung, dass keine Datenart im Auslieferungsprozeß diskriminiert werden darf. Zwei Paar Schuhe, die zwar dicht nebeneinanderstehen, aber trotzdem getrennt zu putzen sind.
Eine grundlegende Versorgung mit nicht-diskriminierten Daten kann vielleicht irgendwann zu den Grundrechten eines Bürgers gehören.
Aktuell wurde die Verbreitung des Web, das muss ich bei aller Begeisterung für die Digitale Gesellschaft auch mal sagen, in seiner kommerziellen Phase 2000-2010 eher durch wirtschaftliche Interessen vorangetrieben. Der aktuelle Zustand ist also eher ein „work-in-progress“, geschuldet der ständigen Explosion der Datenmengen insbesondere in dicht besiedelten Arealen.
Die katastrophalen Zustände anderseits in der Datenversorgung (und damit meine ich nicht mal Breitband) in einigen ländlichen Regionen sind sicher hier hinlänglich bekannt und auch politisch zumindest mal als Umsetzungswunsch überfraktionell festgehalten.
Wir stehen aber parallel zur Netzneutralitätsdiskussion an der Stelle in der Gesamtentwicklung, bei der sich die Frage stellt, ob das Internet zur systemrelevanten Infrastruktur geworden ist bzw. wird. Das spielt in die netneutrality-Diskussion zumindest hinein.
Insbesondere die Äußerungen zur Nicht-Neutralität im Mobilen Bereich von seiten Google/Verizon sind gefährlich, denn schließlich hat auch Google selbst erkannt („Mobile First“-Ausruf von eric schmidt), dass die wesentliche Weiterentwicklung des Web im nicht-stationären Webzugang liegt. Das freie WLANs parallel verteufelt werden ist purer Zufall. Die künstliche Trennung von mobile und stationär mag wirtschaftlich begründet sein, aus bürgerlicher Nutzerseite darf sie kein Element zukünftiger Diskriminierungen sein, würde so doch wieder eine Zweiklassen-Gesellschaft gefördert.
Der Transport von Daten ist zu einem vertretbaren Preis sicherzustellen. Keine permanent systemische Bevorzugung oder Diskriminierung ist zulässig, da sie einen Eingriff in die Informationsfreiheit des Einzelnen darstellt.
Sollten technische Entwicklungszustände eine systemische Diskriminierung erzwingen, ist in transparenter Abstimmung zwischen staatlich/zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Seite ein Entwicklungsplan zu entwerfen, der als Ziel die zeitnahe Beendigung der technisch nötigen Diskriminierung hat. Womit ich auch hoffentlich die Vermeidung einer „temporäreren Illegalität“ der Serverraum-Realität in einer Lösungsidee beachtet hätte, oder?
„Heute ist es doch so, dass überall Bandbreiten eingekauft werden, sowohl beim Internet-Anschluss als auch auf Server-Seite. Und ich als Nutzer oder Anbieter kann mir frei überlegen, wie ich diese mir zur Verfügung stehenden Bandbreiten am sinnvollsten nutze.“
Nur begrenzt, zum einen gibt es Bestrebungen von Providern die Content-Anbieter zusätzlich zur Kasse zu bitten (die Telekom ist dafür schon lange bekannt auch keine gleichberechtigten Peerings anzubieten und immer mal wieder größere Anbieter extra zur Kasse bitten zu wollen. Meistens erfolglos) zum anderen sind überlastete Upsteams und Peers eben auch das Problem von Nutzern die keine Breitbanddienste nutzen – bzw. sind speziell für Echtzeitkritische Dienste nicht benutzbar – obwohl es mit Traffic Shaping möglich wäre.
Ganz zu schweigen von Ideen wie „Navigations-DNS“, Dienstsperren bei Mobilfunk oder Zwangsproxies – die immer mal wieder aufkommen, oder wie im Falle des Mobilfunk-Netzes längst akzeptiert sind.
Wo ist eigentlich das Problem, das diese Diskussion überhaupt sachlich begründet? (ernstgemeinte Frage)
Heute ist es doch so, dass überall Bandbreiten eingekauft werden, sowohl beim Internet-Anschluss als auch auf Server-Seite. Und ich als Nutzer oder Anbieter kann mir frei überlegen, wie ich diese mir zur Verfügung stehenden Bandbreiten am sinnvollsten nutze. Verwende ich ausschließlich Text und Bilder (klassische html-Seiten) und kann damit potenziell mehr content abrufen bzw. mehr Kunden bedienen, als wenn ich damit Video-Streaming nutze bzw. anbiete.
Wenn es denn so ist, dass das Informationsangebot „explodiert“, dann hat das marktwirtschaftlich zur Folge, dass die Kosten für die Bandbreiten steigen. Das bedeutete wiederum einen steigenden Kalkulationsdruck der Anbieter und Konsumenten, welche Inhalte man damit nutzen möchte. Punkt aus fertig. Dann muss man sich halt überlegen, ob man lieber einen Film streamt oder lieber p2p nutzt oder stattdessen mehr im Internet surft.
Das bedeutet, die ganze Sache regelt sich so oder so automatisch, freiheitlich und wirtschaftlich nach Angebot, Nachfrage und Nutzen.
Also, wozu diese (Schein-)Diskussion, wenn nicht gänzlich andere Interessen dahinter eine Rolle spielen? Und allen Sub-Interessen vorneweg Kontrolle!
„Es geht hier ja nicht um eine Prozeßoptimierung des alltäglichen Serverraum-Chaos.“ richtig darum geht es nicht – aber es geht darum dass dieses illegal wird. Und das wird dann eben auf den Schultern (oder besser dem Portemonais) der Verbraucher ausgetragen. Das muss nicht schlecht sein, da es ja eben um eine gesellschaftlich relevante Problemstellung geht aber es darf in der Diskussion auch nicht verschwiegen werden.
Die Provider machen sich zum Sprachrohr für dieses „Problem“ – einseitig und vor allem auch mit einer erheblichen Portion Eigeninteresse – das macht den Punkt aber nicht weniger diskussionswürdig. Und eine gesetzliche Regelung muss beide Lager zufriedenstellen.
Ich sehe keine Chance auf ein „Hardlinerneutralitätsgesetz“.
Immerhin muss man sich auch mal überlegen wer ist denn die Gesellschaft und welche Ansprüche haben die meisten. Millionen Fliegen können sich zwar irren, aber bevormunden sollt man sie auch nicht: „Ihr müsst einen teuren vollwertigen Internetzugang haben und dürft keine Settopbox mit entsprechender Infrastruktur wollen“
Gruss
Bernd
@Bernd et al.
Es geht hier ja nicht um eine Prozeßoptimierung des alltäglichen Serverraum-Chaos. Es geht um eine standardisierte Neuqualifizierung des Datenpaket-Traffics basierend auf der Art der Daten. Das vorgeschobene Leidklagen einiger Provider ist lächerlich. Wäre die Prozeßoptimierung das einzige Problem müsste man klar und transparent gegenüber den Kunden kommunizieren, dass der Service nicht mehr zu diesem Preis geboten werden kann. In normalen marktwirtschaftlich vertretbaren Schwankungen würde das wahrscheinlich auch ohne große Aufstände ablaufen.
Wenn die Provider über all die Jahre nicht gut in Infrastruktur investiert haben, muss man sich überlegen, ob es nicht wie bei anderen Infrastruktur-relevanten Branchen wie z.B. der Wasserwirtschaft Mindeststandards geben muss. Der Telekom als Besitzer der größten Kabel-Infrastruktur fällt natürlich eine striktere Sonderbehandlung zu. Wenn ein Provider diese Mindeststandards nicht erfüllt, kann er denn netzneutralen Verkehr eben nicht sicherstellen und muss vom Markt ausgeschlossen werden. Der Mindeststandard darf aber nicht Inhalte diskriminieren, indem er deren Datenart anderen gegenüber langsamer transportiert. Die Qualität von Information, Kommunikation und damit von Bildung, Kultur und Unterhaltung darf nicht von ihrer Präsentationsform abhängig gemacht werden. Dies kommt einer sozialen und wirtschaftlichen Unterdrückungen von Innovationen und Vielfalt gleich.
Aber um was geht es eigentlich noch? Die „dump pipe“ wird ja nicht nur ein Quell neuer Umsätze – wie man an dieser mittlerweile fast legendären Grafik sehen kann http://twitpic.com/2d71u6
Viele Provider bieten mittlerweile selbst Inhalte an, somit können sie, zusammen mit großen Playern aus dem Content-Service-Bereich neue Markteinstrittsbarrieren schaffen.
In trauter Eintracht mit denjenigen daten-intensiven Content-Providern, denen ebenfalls die Geschäftsmodelle wegbrechen, kann Netzneutralität auch gegen neue Entwicklungen in der Content-Distribution vorgehen. Der Passus „unlawful traffic“ im Agreement zwischen Google und Verizon zielt sicher auch darauf ab, neue Sharing-Distributionsmodelle abzuwürgen. Durch das Ausschliessen von „unlawful“ content bekommt die marktdominanten Content-Anbieter den Hebel, um Gesetzen auch Wirkkraft zu geben. Dem Prosument bleiben dadurch neue innovative Modelle der Information, Bildung und Unterhaltung „erspart“.
Der Bürger und der Entrepreneur muss marktbestimmenden Traffic- und Content-Providern gleichgestellt sein in seinen infrastrukturellen Möglichkeiten. Das war von Anfang an die Grundlage eines offenen und freien Internets.
Die Einführung von ungerechten Machtstrukturen aus der Welt des Physischen kann nicht die ideologische Grundlage einer sich entwickelnden Digitalen Gesellschaft sein.
@Robin – das kommt halt immer auf die Umstände an. Ich kenne halt auch den Provider Betrieb. Und dort ist es zum Beispiel bei knappen Ressourcen früher Gang und Gebe gewesen bei E-Mail Warteschlangen „handzuoptimieren“ weil die vorhandenen Server in bestimmten Situationen (z.B. „T-Online Mail Server nicht erreichbar“) einfach überlastet waren. Es war dann im Interesse aller Benutzer wenn optimiert wird. Gleiches gilt für Sperren von Würmern oder im Zeitalter der knappen Bandbreiten (Mobil) auch Priorisierung oder Caches.
Gefährlich ist halt nur, dass dabei der Grundgedanke des Mitmachens verloren gehen kann, oder Provider zu Inhaltsmonopolisten werden. Das darf nicht passieren und mit strenge Neutralitätsregeln ist man hier auf der „sicheren“ Seite. Gemeinschaftlich könnte man halt mehr als das erreichen.
@ Bernd: „Ich denke auch dass Kostenoptimierung auch ein legitimes gesellschaftliches Ziel sein kann“ – sehr interessante Aussage. Diese Position hätte ich gar nicht erwartet.
@ Jens Best und Hape: Wer nur Texte lesen möchte, kann doch bereits heute einen 1.000er DSL-Anschluss bestellen. Der ist entsprechend günster….
Die Frage ist ob im Verbraucherschutz überhaupt eine „strikte Netzneutralität“ – was immer das ist – gefordert und benötigt wird (alleine schon durch assymetrische Anbindung ist diese nicht gegeben). Viel wichtiger ist ja Transparenz bei den „Optimierungen“ und dass Verbraucher die Wahl haben.
Ich denke auch dass Kostenoptimierung auch ein legitimes gesellschaftliches Ziel sein kann, gerade dann wenn man alle Nutzer Online bekommen möchte – solange die Qualität des Online-seins darunter nicht generell leidet (weil zum Beispiel passives konsumverhalten erzwungen wird).
Gruss
Bernd
@ Daniel: Danke – auch gerade gesehen, oben eingebaut. Die Nachrichtenlage zur Netzneutralität bewegt sich sehr schon.
Gut zumindest, dass sich Telekom jetzt dazu geäußert hat.
Erste Einschätzungen zum Google-Verizon-Deal – und die negativen Folgen insbesondere für Mobile Networks:
http://www.netzpolitik.org/2010/der-google-und-verizon-deal-zu-netzneutralitat/
@hape
Wie man ja aus deinem Blog erkennen kann, bist du jetzt nicht sooo der Freund des Öffentlich-Rechtlichen. Deswegen auch deine Wortwahl „Mediathek“ für Bewegtbild-Portal-Angebote, vermute ich jetzt mal.
Wenn du deine Wolke des Hasses gegen Öffentlich-Rechtliche mal kurz zur Seite schiebst, wirst du feststellen, dass es sehr viele Anbieter solcher Portale gibt, auch privatwirtschaftliche. Für die würde alle das gleiche gelten, denn die Telekom hat ja einen wunderschönen Euphemismus gefunden: Qualitätsklassen.
Wer mehr will (oder anbieten will), der muss auch mehr zahlen. So versteht das die Telekom. Qualitätsrassen-Reinheit. Das aber damit eine Datenpaket-Unterscheidung eingeführt wird, die der medienform-neutralen Übermittlung von Information des Internets konträr entgegensteht, ist nunmal ein Verstoss gegen die Netzneutralität.
Menschen, die also eher dem Audio-Visuellen zugeneigt sind, sollen in Zukunft mehr zahlen für ihre Webnutzung als reine Textwüsten-Freunde – ist das ungefähr die richtige Wiedergabe deiner Meinung? Du fandest dann es sowieso 1996 besser, als nur wenige animierte gifs die Texte in deinem Mosaic-Browser unterbrochen haben?
Wenn ich das richtig verstehe, haben Google und Verizon vor wenigen Stunden ihren Vorstoß bekannt gemacht, der die Netzneutralität *sichern* soll:
„Google and Verizon publish joint policy proposal for ‚an open internet‘
[…]
Both firms seem to agree that web users „should choose what content, applications, or devices they use,“ and they both want „enforceable prohibition against discriminatory practices“ — and yeah, that definitely includes prioritization and blocking of internet traffic, including paid prioritization. In an odd twist, what seems to be happening here is that both Google and Verizon are actually in favor of more government oversight on the internet, but they want that oversight to be beneficial to consumers. In other words, more regulations from the feds to enforce fewer regulations imposed on you from your ISP. […]“
http://www.engadget.com/2010/08/09/google-and-verizon-publish-joint-policy-proposal-for-an-open-in/#comments
Siehe auch: http://googlepublicpolicy.blogspot.com/2010/08/joint-policy-proposal-for-open-internet.html
„Users should choose what content, applications, or devices they use, since openness has been central to the explosive innovation that has made the Internet a transformative medium.“
Da freut es einen doch sehr, dass die Telekom in die USA blickt und die Diskussion dort aufmerksam beobachtet.
Ja aber machen wir uns doch nicht vor: Der Nur-Leser zahlt nicht weniger, sondern Mediatheken Jumper mehr. Außerdem zahlt man ja bald nicht nur für den Internetzugang mehr um schauen zu können, sondern die Mediatheken werden dann auch ncoh kostenpflichtig …
@ Hape: So ungefähr ..
Das ist dann eben Eric-Schmidt-Netzneutralität, nicht Netzneutralität der reinen Lehre. Ich denke, auf dieser Ebene wird sich der Streit um Netzneutralität abspielen.
Versteh ich das richtig, dass letztendlich dem Nutzer verschiedenen Pakete angeboten werden sollen? Also wer unbedingt täglich auf Mediatheken herumturnen muss, zahlt dann für einen Zugang mit Videopräferenz ein paar Dollar mehr, während der Nur-Leser im Netz billiger wegkommt? Hätte ich nichts dagegen.
@Seb: Was im Allgemeininteresse liegt, gilt es doch gerade zu diskutieren. Daran sollten meines Erachtens alle beteiligen dürfen – auch die betroffenen Unternehmen.
„Die Anbieter von Streaming-Videos würden demnach gleich behandelt, der Zugang zu garantiert ruckelfreien Videos könnte aber den Nutzern als gesonderte Tarifoption angeboten werden“
Das läuft dann also genau darauf hinaus: http://img529.imageshack.us/img529/9290/netzneutralitaet.jpg
schöne neue Welt…
Liebes „Unternehmen“ Telekom: Gemeinwohlinteressen, die definieren in unserem Lande die gewählten Repräsentanten, maW die Politik. OK?