Sicherheit vor Cyberwar? Nur durch Vernetzung!

von , 6.8.10

Constanze Kurz geht in ihrer FAZ-Kolumne auf die Forderung des Bund Deutscher Kriminalbeamter nach einem Not-Aus-Knopf für das Internet ein. Die Idee, man könne das Internet bei Gefahr einfach ausschalten, deute auf ein ganz grundsätzliches Verständnisproblem hin:

Die Vorstellungen von einem „Aus-Schalter“ für das Internet folgen einer naiv-kindlichen Vorstellung vom Wesen der Netzdinge. Wenn etwas außer Kontrolle gerät, dann schaltet man es einfach ab. Das Verständnis dafür, dass die Welt mittlerweile von komplexen vernetzten Systemen getrieben wird, die sich nicht ohne unkalkulierbare Folgeschäden abschalten lassen, ist offenbar noch nicht weit vorgedrungen. Niemand würde auf die Idee kommen, das Stromnetz auch nur einer Stadt abzuschalten, um einen illegalen Rundfunksender zum Schweigen zu bringen.

In den USA werden mittlerweile Strategien diskutiert, die mehr Sicherheit bringen als die anachronistische Vorstellung einer “Internet-Doomsday-Maschine” mit einem großen “Roten Knopf” im Kanzleramt:

Sicherheit kann nur durch intensive gegenseitige Verflechtung gewährleistet werden, durch Fördern und Ausbauen von Vernetzungen und wechselseitigen Abhängigkeiten. Erst wenn es sich kein Land, das über potentielle Cyberangriffswaffen verfügt, mehr leisten kann, einen Angriff zu starten, weil es selbst zu sehr in Mitleidenschaft gezogen würde, kann es kollektive Sicherheit geben.

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