#Don Alphonso

Wenn Nullen Summe ziehen

von , 10.12.09

Ein Nullsummenspiel, sagt Don Alphonso. Weil die Deutsche Bank aus den USA 3,2 Milliarden Dollar zuviel bekommen hat, soll GM aka Opel mit 2,6 Milliarden  subventioniert werden.  Rechnen wir’s zusammen: Privatunternehmen erhalten 5,8 Milliarden. Steuerzahler zahlen eben diesen Betrag. Was für ein schönes Nullsummenspiel! Aber damit nicht genug.

Der Artikel strotzt vor Unfug von Anfang bis Ende. Von der “Einführung des Privateigentums irgendwann in den Epochen der Altsteinzeit” wird da schwadroniert, von “einer de facto insolventen Firma, vom amerikanischen Steuerzahler” palavert. Kein Wort und vielleicht auch kein Schimmer von den Geldern, die via HypoReal-Subventionen zu US-Banken geflossen sind. Der  Unterschied zwischen Staaten und Unternehmen wird unterschlagen, man erfährt nichts Erhellendes zur Lage, nur Parolen.

Da reitet Don Alphonso auf seinem zwar hohen, aber ziemlich alten FAZ-Ross durch die Bloglandschaft und verkündet von oben herunter seine Weisheiten zur Lage der Welt, so ahnungslos wie grossmäulig: “Nur dieser Eintrag hier, der überlebt vielleicht in der Erinnerung all jener, die sich auf dessen Grundlage für die richtige Seite entscheiden”. Verschachtelte Blödeleien aus einem fränkbayrischen Kaff, die zynisch und ironisch sein wollen, aber eben doch nur granteliges Gebrabbel am virtuellen Stammtisch sind.

Kein Wunder, dass dem Schirrmacher der Schädel brummt, wenn er solchen Unsinn im Internet lesen muss. Und auch noch im hauseigenen. Der Richterspruch daneben, in dem er uns zum fünften Mal mitteilt, dass die Schweizer Probleme mit Minaretten haben, macht die Sache nicht besser. Dann vielleicht doch lieber Qual.-Journalismus – und wenn man die guten Sachen unbedingt vor den Lesern verstecken will, von mir aus auch mit Leistungs-Schutz. Am Ende macht es doch ein wenig traurig mitanzusehen, wie die F.A.Z. von Wirrmachern herunter gerockt wird.

Zustimmung, Kritik oder Anmerkungen? Kommentare und Diskussionen zu den Beiträgen auf CARTA finden sich auf Twitter und auf Facebook.